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Das Heer, Ausrüstung und Kampfesweise Quellenlage Die Zeugnisse über die griechische Militärpraxis sind eher gering. Die Kenntnisse der Kriegskunst stammen aus den bildlichen Darstellungen auf Keramik, entweder auf Töpfen, Vasen oder Tafeln. Das Wissen ist durch tatsächliche Funde (Ausgrabungen) oder durch künstlerische Darstellungen überliefert. Die Bewaffnung der Krieger wurde z. B. auf einer Vase entdeckt. Es wurde außerdem ein Kriegergrab, welches aus dem Jahr 725 v. Chr. stammen könnte, gefunden. Ausrüstung der Hopliten und ihre soziale Bedeutung Die Ausrüstung der Hopliten bestand aus einem Schild, Brustpanzer, Helm und Beinschienen. Die Rüstung war sehr teuer und da die Krieger sich selbst ausrüsten mussten, wurde eine finanzielle Leistungsfähigkeit vorausgesetzt. Die Rüstung war also nur den Reichen vorbestimmt. Es wurden nicht nur Menschen aus dem Adel rekrutiert, sondern auch reiche Bauern. Hopliten waren schwer bewaffnete Fußsoldaten, die für offene Schlachten auf ebenem Gelände gut geeignet waren. Die Hopliten gehörten zur einer herausgehobenen mittleren Schicht. Der Kriegsdienst verlieh den Menschen politische Rechte des Vollbürgers. Es war deswegen für viele von Bedeutung, sich am Kriegsdienst zu beteiligen. Der Schild (aspis) war so groß, dass der ganze Oberkörper eines Kriegers bedeckt wurde und hatte eine runde Form. Das war der Hauptbestandteil der Hoplitenausrüstung. Es wurde ca. 700 v. Chr. erfunden. Ein charakteristisches Merkmal des Schildes war ein flacher, versetzter Rand. In der Mitte des Schildes war ein großes Lambda dargestellt, welches für die Lakedaimonier (Spartiaten) stand. Es besaß zwei Handhaben auf der Innenseite. Es war ursprünglich aus Holz und mit einem Bronzerand gefertigt. Später war der Schild komplett mit einer dünnen Bronzeschicht überzogen. Der Porpax war die abnehmbare Armbinde in der Mitte des Schildes. Der Arm wurde bis zum Ellenbogen durchgestreckt und am Rand festgehalten. Vorteil des Porpax gegenüber den eingriffigen Typen war, dass man besseren Halt hatte und das Gewicht des Schildes verringert wurde. Der Schild war schwer zu manövrieren und lediglich eine Teildeckung der Flanke und besser geeignet für enge Formationen. In bestimmten Situationen war es den eingriffigen Typen sogar unterlegen. Der Harnisch (thorax) bestand aus zwei an den Schultern verbundenen Bronzeplatten an der Vorder- und Rückseite, die entsprechend der Anatomie des Körpers geformt waren. An den Hüften waren Platten befestigt, die nach außen gebogen waren. Dies erleichterte die Bewegung und schützte den Unterleib. Obwohl es schwer war und die Hitze staute, bewährte er sich über 200 Jahre lang. Er wurde erst später durch ein beweglicheres Modell ersetzt. Unter dem Harnisch trugen die Soldaten einen Chiton aus Leinen. Der Chiton wurde von allen (ungeachtet des Ranges) getragen und war rot gefärbt. Der Helm (kranos, korus, kunee) wurde aus einem Bronzestück herausgearbeitet. Am meisten verbreitet war der korinthische Helmtyp. An der Innenseite wurde eine Leder- oder Filzkappe zur Bequemlichkeit eingenäht. Er diente zum Schutz des größtmöglichen Teils des Kopfes. Nur die Augen waren sichtbar, dadurch war das Hören im Helm stark beeinträchtigt. Auf dem Helm war ein Busch aus Pferdehaar befestigt. Es hatte neben der psychologischen auch eine ästhetische Funktion. Bei den Soldaten verlief der Busch längs von der Stirn zum Nacken. Zur Unterscheidung verlief der Busch bei den Offizieren quer von einem Ohr über den Kopf zum anderen. Die Bronzebeinschienen (knemides) waren ein allgemeiner Bestandteil der Hoplitenrüstung und nach der Muskulatur der Wade geformt. Ihre Verbreitung war überwiegend auf Kreta. Bewaffnung Der Speer (doru, aichme, enchos melie) war zwei bis drei Meter lang und besaß eine schwere Eisenspitze mit einer Verdickung und wurde als Stichwaffe benutzt. Innerhalb von Zweikämpfen war er nach dem ersten Stoß schwer zu führen. Das Schwert (xiphos, machaira) war eine unverzichtbare zweite Waffe im Kampf, aufgrund der beschränkten Einsatzfähigkeit des Speeres. Das Schwert der Hopliten war vermutlich ein Kurzschwert und wurde hauptsächlich als Hiebwaffe benutzt, wenn man die Form des Schwertes berücksichtigt. Die Gymnetes Die Gymnetes waren leichtbewaffnete, wahrscheinlich ärmere oder unterschichtige Spartiaten, die hinter den schützenden Schilden der Hopliten standen. Ihre Aufgabe war vor allem, mit Fernwaffen zu verwirren. Die Gymnetes waren aufgrund strategischer und wirtschaftlicher Faktoren begünstigt. Die strategische Seite war, dass sie den Hopliten gegenüber wendiger waren. Von der wirtschaftlichen Seite war keine teuere Ausrüstung notwendig. Die Gymnetes erhielten wahrscheinlich durch ihren Kriegseinsatz später das Bürgerrecht. Kampfesweise Bevor sich die Spartiaten in einen Feldzug einließen, erbaten sie die Gunst der Götter (delphische Apollo). Es wurden Opfergaben unmittelbar vor dem Kampf durchgeführt. Die Rolle des Generals bestand darin, ein für die Phalanx geeignetes Gelände auszusuchen und natürlich selbst an den Kämpfen teilzunehmen. Der Vorbereitungsprozess für die Schlacht wurde in der Regel kurz gehalten und es gab wenig sorgfältig geplante Schlachten. Die Kämpfe wurden in der archaischen Zeit hauptsächlich von reichen Aristokraten dominiert, die entsprechende finanzielle Mittel besaßen. Für die klassische und spätere Zeit geht man davon aus, dass sie keine Rolle mehr gespielt haben. Die Spartiaten waren ihren Gegnern überlegen, indem sie mit Hilfe von Querflöten und Blockflöten einen Rhythmus erzeugten, der sie kampfmäßig unterstützte. Dieser Rhythmus sorgte für die nötige Disziplin und Ordnung, um ihre Strategie zu untermauern. Laut Thukydides war die Truppenstärke der Spartiaten aufgrund der Geheimhaltung in Staatsangelegenheiten schwer vorherzusehen (Thuk. 5. 68.) Die Phalanx Die Phalanx wurde im ersten Viertel des siebten Jahrhunderts entwickelt. Für die Phalanxformation war ebenes Flachland notwendig, damit sie nicht durch einen Hinterhalt überrascht wurden. Die Hopliten bildeten eine Reihe Wand aus Schilden, wo die rechte Seite jedes Kriegers durch den Schild des Nachbarn beschützt wurde. Sie marschierten in Zügen mit zwei Dutzend Männern, in der Regel acht Mann tief, mit dem Speer über der rechten Schulter. Die Kriegführung zwischen der Phalanx erforderte disziplinierte Geschlossenheit und unnachgiebige körperliche und moralische Stärke. Im Verlauf des Kampfes driftete die Phalanxreihe nach rechts, zur ungeschützten Seite hin, um die gegnerische Flanke anzugreifen. Der rechte Flügel war aufgrund dessen mit Eliteeinheiten besetzt. Es waren nur Männer in die Phalanx rekrutiert worden, die die Hoplitenrüstung stellen konnten. Es kam auf den ersten Stoß an. Man hat versucht, durch die Wucht des Zusammenpralls die Gegner zu verdrängen. Sollte dies nicht gelingen, wechselte man in den Nahkampf mit dem Schwert. Durch die Erfindung von Porpax sieht man, dass die Spartiaten mehr Wert auf den Schutz der Frontseite als auf den Schutz der Flanke und des Rückens legten. Hier wird ein Wandel in Richtung Nahkampf deutlich. Kampfart der Spartiaten Das Bürgerheer der Spartiaten war berühmt für seine Disziplin und Überlegenheit gegenüber allen sich auf eine offene Feldschlacht einlassenden Gegnern. Sie hatten die klassische Phalanx perfektioniert. Einige Unterschiede zu anderen Heeren lassen sich identifizieren: Die Phalanx der Spartiaten bewegte sich langsamer als andere, da das oberste Kriterium war, die Reihen geschlossen zu halten - so verfolgten sie auch die Gegner nicht, wenn diese flohen. Die Hopliten trugen eine Art Uniform, bestehend aus einem purpurroten Mantel (den sie allerdings vor Kampfbeginn ablegten) und einem groß auf ihre Schilde gemalten Buchstaben Lambda (für „Lakedaimonier“). Die Spartiaten hatten anscheinend auffallend kurze, gerade Schwerter, die für einen Kampf auf engem Raum geeigneter waren als die üblichen breiteren oder gebogenen. Ferner scheinen sie Schrittmacher gewesen zu sein, wenn es darum ging, die Stoßlanzen zu verlängern. Die makedonische Sarissa allerdings übernahmen sie erst recht spät. Teil ihrer Überlegenheit neben der diszipliniert geschlossenen Formation, spezifischen Waffen und der antik-bürgerlichen Ethik, der sich der einzelne unterzuordnen hatte, war das anscheinend exzessive Exerzieren von Formationsbewegungen, z. B. um die Phalanx im Gefecht zu schwenken oder sogar zu knicken. |