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Honduras liegt an der breitesten Stelle der mittelamerikanischen Landbrücke und grenzt im Südosten an Nicaragua, im Nordwesten an Guatemala und im Südwesten an El Salvador. Im Norden liegt die Karibik (644 km Küste). Hier reicht das von Flüssen, Sümpfen und Lagunen durchsetzte Küstentiefland 70 Kilometer ins Landesinnere hinein. Die meisten Flüsse des Landes fließen in den Atlantischen Ozean. Der 320 Kilometer lange Río Patuca und der 240 Kilometer lange Río Ulúa sind die beiden längsten Flüsse des Landes. Der größte See und gleichzeitig größtes Trinkwasserreservoir Honduras ist der 28 Quadratkilometer große Lago de Yojoa. Im Süden liegt der Pazifik (124 km Küste). Durch das vorwiegend gebirgige Land verläuft von Ost nach West ein Bergmassiv, das von mehreren Flüssen durchzogen wird. Dem Golfo de Fonseca im Südwesten sind zahlreiche vulkanische Inseln vorgelagert. In den Tälern an der Karibikküste befinden sich zahlreiche Bananenplantagen. Der Großteil der Bevölkerung lebt im Westteil des Landes und in der Cortés Gegend nördlich des Yojoa Sees.

Honduras hat tropisches Klima. Im immerfeuchten karibischen Tiefland liegt die durchschnittliche Jahrestemperatur bei rund 25 °C. Im wintertrockenen pazifischen Raum beträgt das Jahresmittel etwa 28 °C, in den gemäßigten höheren Lagen circa 20 °C. Die Niederschlagsmenge nimmt generell von Nord nach Süd ab. In den Gebirgstälern liegt das Jahresmittel bei 1 016 Millimetern, entlang der Nordküste bei 2 540 Millimetern. Die Trockenzeit dauert von November bis Mai.

Die Bevölkerung gehört zu 97 % der römisch-katholischen Glaubensrichtung an, der Rest vorwiegend einer protestantischen Minderheit. Anders als etwa in Guatemala gehört der überwiegende Teil der honduranischen Bevölkerung zu den Mestizen, Nachfahren von europäischen Einwanderern und den Eingeborenen des Landes. An der Nordküste lebt eine weitere Volksgruppe, die sich durch eine vollständig eigenständige Kultur und Sprache bewahrt hat: Die Garifuna leben vor allem in Küstendörfern an der gesamten Karibiküste von Honduras Belize und zt. Nicaragua. Entgegen der häufigen Meinung leben die Garifuna noch nicht sehr lange auf den Cayos Cochinos und den Bay Islands oder Islas de la Bahia. Die dortigen Garifuna-Siedlungen entstanden erst in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts.


Honduras ist nach Haiti eines der ärmsten Länder Mittelamerikas. 71,6 % der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze (Quelle TAZ). Ander Schätzungen gehen von bis zu 80 % aus.

Jedes Jahr wandern viele Honduraner ins Ausland aus, vornehmlich in die USA. Die Arbeitslosigkeit in Honduras ist hoch, jedoch aufgrund der Erwerbsstruktur sind die Statistiken kaum verlässlich. Gerade die tatsächliche Armut der Landbevölkerung ist über eine Arbeitslosenstatistik nicht erfassbar.

Problematisch sind auch die aus Armut und Perspektivlosigkeit entstandenen Jugendbanden wie "Barrio 18" oder "Mara salvatrucha", die teilweise ganze Viertel und Städte terrorisieren. Viele Mitglieder kommen zudem aus zerrütteten Familien. Schätzungen gehen davon aus, dass beide rivalisierende Jugendbanden jeweils bis zu 40.000 Mitglieder haben (Quelle Auswärtiges Amt, Sicherheitshinweise Honduras) Allerdings sind diese Jugendbanden nicht nur ein Problem in Honduras. In El Salvador und Guatemala gibt es ähnliche Banden, die ihre Zugehörigkeit u.a durch Tattoos zum Ausdruck bringen. Die Regierung jedenfalls geht hart gegen diese Jugendbanden vor. Seit 2003 gibt es ein Gesetz, das allein die Mitgliedschaft in einer Bande mit mindestens drei Jahren Gefängnis bestraft. Die katholische Kirche und andere christliche Organisationen haben ein Re-sozialisierungsprogramm für ehemalige "Mareros" gegründet.

Honduras war in der so genannten neuen Welt ein Teil von Spaniens kolonialen Gebieten. Am 15. September 1821 wurde die Unabhängigkeit erreicht. 1838 wurde die Republica de Honduras gegründet, nachdem Honduras aus der Zentralamerikanischen Konföderation ausgeschieden war.


Die Karibik am Ende des 19. JahrhundertsDie von den USA beanspruchten Swan Islands wurden 1972 an Honduras zurückgegeben.

Die Bürger des Staates lebten zwei Jahrzehnte lang weitgehend unter einer Militärdiktatur, bis 1982 eine frei gewählte Regierung an die Macht kam. Während der 1980er Jahre war Honduras eine wesentliche Anlaufstelle für die Contra-Rebellen, die in Nicaragua die sozialistische Regierung der Sandinistas bekämpften. Die Regierung von El Salvador war im Kampf gegen linke Guerillas weiterhin ein enger Verbündeter.

1969 kam es zu einer militärischen Auseinandersetzung mit El Salvador, die als "Fußballkrieg" in die Geschichte einging. Der Grund waren Spannungen um Wirtschaftsflüchtlinge aus El Salvador, die seit längerem von der Bevölkerung Honduras' für die wirtschaftlichen Probleme verantwortlich gemacht und angefeindet wurden. Der Krieg kostete 3.000 Menschen das Leben, 6.000 wurden verletzt. Der Konflikt selbst dauerte jedoch bis 1980 an und wurde unter Vermittlung der Organisation Amerikanischer Staaten durch ein Friedensabkommen beigelegt.

1998 wurden große Teile Honduras durch den Hurrikan Mitch, der gleich mehrere Male über das Land hinweg zog, zerstört. Selbst das von der Karibikküste beinahe 300 km entfernte Tegucigalpa blieb nicht verschont und noch heute sind die Folgen der Naturkatastrophe sichtbar. "Mitch" warf die honduranische Wirtschaft um Jahre zurück, da insbesondere die Bananenplantagen unter der Katastrophe gelitten haben.

Siehe auch: Liste der Präsidenten von Honduras

Honduras hatte während des Dritten Golfkrieges 370 Soldaten im Irak stationiert und zählte zu den Staaten der "Koalition der Willigen", die die USA mit Truppen unterstützten. Kurz nach der Entscheidung Spaniens, seine Soldaten zurückzuziehen, folgte Honduras Mitte April 2004 diesem Beispiel.

Honduras ist in 18 Verwaltungsbezirke (departamentos) aufgeteilt: Atlántida, Choluteca, Colón, Comayagua, Copán, Cortés, El Paraíso, Francisco Morazán, Gracias a Dios, Intibucá, Islas de la Bahía, La Paz, Lempira, Ocotepeque, Olancho, Santa Barbara, Valle und Yoro. Die Hauptstadt Tegucigalpa liegt im südlichen Teil des Landes im Gebirge. Die zweitwichtigste Stadt, San Pedro Sula, befindet sich im Nordwesten des Landes, in einer Entfernung von etwa 40 km zur Karibikküste. Die drei wichtigsten internationalen Flughäfen befinden sich in diesen zwei Städten, sowie in La Ceiba (an der Karibikküste).

Honduras gehört zu den ärmsten Ländern Mittelamerikas; der größte Teil der Bevölkerung (80 Prozent) lebt an oder unter der absoluten Armutsgrenze. Ausgerichtet ist die Volkswirtschaft auf den Agrarsektor, in dem 15 Prozent des BIP erzeugt werden. Dabei sind jedoch nicht mehr Bananen die Hauptanbauprodukte, sondern Kaffee und Krustentiere. Weitere 50 Prozent des BIP entfallen auf den Handel und andere Dienstleistungen. In den letzten Jahren gab es ein leichtes Realwachstum, doch der mittelständischen Wirtschaft geht es weiter schlecht. Einen Gewinn können fast ausschließlich ausländische Unternehmen verbuchen, die aufgrund der geringen Mindestlöhne und vielen Arbeitslosen Fabriken in Honduras bauen. Eine wachsende Einnahmequelle ist der stetig wachsende Tourismus. Besonders beliebt ist zum einen die grosse Ausgrabungsstätte von jahrtausenden alten Maya-Ruinen in Copán (Ruínas de Copán) und 3 vorgelagerte Karibikinseln im Norden des Landes. Utila ist die kleinste, Roatan die grösste und gleichzeitig beliebteste unter ihnen. Die Touristenzahlen steigen jährlich und lassen Honduras auf ein weiteres Wachstum in diesem Bereich hoffen. Die reelle Arbeitslosigkeit liegt bei 40 Prozent und der gesetzliche Mindestlohn beträgt je nach Beschäftigung 35 L bis 63 L. Damit liegt der Monatsmindestlohn bei ungefähr 45 bis 82 Euro.

Aufgrund der fehlenden binnenwirtschaftlichen Impulse ist keine Besserung der Wirtschaft oder Verminderung der Armut in Sicht.