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» Der Name Schwandorf
In einer Urkunde des Klosters St. Emmeram in Regensburg erscheint "Suainicondorf" am Fluß "Naba" zum ersten Mal. Lange Zeit blieb der Name Schwandorfs ein Rätsel. Erst in jüngster Zeit hat Josef Salzl eine plausible Erklärung gefunden: Er bringt den Ortsnamen mit einer alten Slawensiedlung in Verbindung und deutet den Namen Schwandorf als "Burschendorf", im Gegensatz zu Mossendorf weiter Naababwärts, daß als slawisches Pendant "Männerdorf" heißt. Die heute eingemeindeten Ortschaften Krondorf und Kronstetten haben das slawische "Chranit" = "schützen" in ihrem Namen. Die Aufgabe der beiden Orte dürfte in früherer Zeit keine andere gewesen sein, als den Übergang über die Naab zu sichern.
Die slawische Landnahme hatte im Jahre 610 begonnen und der Naab entlang zog sich schließlich eine Reihe von Siedlungen dieser Volksgruppe. Ortsnamen wie Pfreimd, Trausnitz, Teublitz, Girnitz und im Schwandorfer Raum die Ortschaft Prissath weisen auf slawische Gründungen hin. Neueste archäologische Funde belegen eine weit intensivere slawische Besiedlung des Naabtales, als bisher angenommen wurde. Tatsache ist allerdings, daß die slawischen Volksgruppen schließlich bis zum Jahre 1000 von den aus dem Süden her vom Regensburger Raum über das Naabtal nordwärts vordringenden Bajuwaren aufgesogen wurden und ihre Kultur bis auf wenige sprachliche Überbleibsel übernommen wurde.


» Schwandorfer Wappen
Ebenso wie der Name Schwandorfs blieb lange Zeit auch das Wappen der Stadt ein Rätsel und gab zu sagenhaften Deutungen Anlaß: Der Pfalzgraf Ruprecht soll bei einer Hirschjagd im Morast der Naab steckengeblieben sein und seinen Stiefel verloren haben. Als die Einwohner Schwandorfs beim Eintritt in die Stadt über das fehlende Beinkleid schmunzelten, soll ihnen der Fürst den Stiefel im Wappen vermacht haben. Andere Erzählungen schicken den Pfalzgrafen gar auf die Pirsch nach badenden Mädchen in der Naab, wobei er wieder seines Stiefels verlustig ging und so der Stiefel ins Wappen kam.
Wenn Schwandorfs slawische Vergangenheit vorausgesetzt werden darf, dann wird auch der Stiefel im Wappen plausibel: Ursprünglich handelte es sich nämlich um nichts anderes, als um einen slawischen Schnürschuh, der heute noch im Volksmund als "Zischpn" bekannt ist. Als Herzog Rudolf das Wappen mit dem Stiefel verlieh, erinnerte er damit an nichts anderes, als die slawischen Anfänge der Stadt. Weitere Kennzeichen im Schwandorfer Wappen sind der Pfälzische Löwe und das Rautenmuster der Wittelsbacher. Damit gleicht das Wappen bis auf den Stiefel dem der Stadt Amberg.